Tipps für Eltern zum Lesen und Schreiben lernen

Das Lesen und Schreiben lernen ist das zentrale Lernziel der Schuleingangsphase. Als Eltern können Sie Ihr Kind und die schulische Arbeit unterstützen.

Bieten Sie Ihrem Kind einfach viele Möglichkeiten, auf Schrift in Büchern, Zeitschriften, auf Etiketten und Plakaten usw. neugierig zu werden. Vor allem sollten Sie immer auf spontane Fragen des Kindes bezüglich Schrift eingehen.

Anregungen:

  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über das, was es malt. Bieten Sie ihm an, zu notieren, was das Kind sagt, z.B. „Das ist das Haus von meiner Oma.“
    Sprechen Sie langsam beim Aufschreiben, so dass das Kind erlebt, wie Sprache zur Schrift wird. Für uns Erwachsene ist dieses hochkomplexe Geschehen ein Kinderspiel. Ihr Sohn oder Ihre Tochter muss erst einmal begreifen, dass es Laute und Buchstaben gibt, die einander zugeordnet werden.
  • Akzeptieren Sie die Schreibversuche Ihres Kindes. Fehler sind in der Anfangsphase normal und gehören zur Entwicklung dazu. Sie zeigen uns, an welcher Stelle der Schreibentwicklung Ihr Kind steht. So können wir das Kind unterstützen und die Weiterentwicklung zielgerichtet fördern. Sie erinnern sich vielleicht an die ersten Sprechversuche Ihres Kindes. Auch da hat es fehlerhafte Zwischenstufen gegeben und Sie haben geduldig darauf reagiert.
  • Vorlesen sollten Sie Ihrem Kind so oft wie möglich. Lassen Sie Ihr Kind die Bücher auswählen. Wenn Ihr Kind mit in das Buch schaut, können Sie mit dem Finger mitlesen. So erkennt das Kind, wie Lesen und Schrift zusammengehören. Dies schult die Gliederungsfähigkeit (einzelne Wörter werden sichtbar).
  • Kommentieren Sie auch Ihre eigenen Lese- und Schreibaktivitäten. (Bücher, Einkaufszettel, Briefe, Angebote im Supermarkt, Merkzettel, usw.)
  • Nutzen Sie Sprachspiele, um das phonologische Bewusstsein zu unterstützen, z.B. Welche Wörter hören sich am Anfang gleich an? Ich sehe was, was du nicht siehst und das beginnt mit „b“. Wichtig ist, dass Sie nur den Laut nennen, nicht buchstabieren, d.h. sprechen Sie „b“ und nicht „bee“. Ihr Kind liest später sonst anstatt „Papa“ „Peapea“.
  • Sie können auch Roboter spielen, der spricht immer abgehackt und gedehnt. Was meint er wohl, wenn er sagt: M – A – M – A ? Hier wird das Kind darauf aufmerksam gemacht, dass Wörter aus Lauten zusammengesetzt sind, eine wichtige Voraussetzung für das Lesen und Schreiben lernen.
  • Loben Sie Ihr Kind für seine Schreibversuche! Erst wenn das Kind ein Bewusstsein dafür entwickelt hat, dass Erwachsene anders schreiben, kann man Anregungen zur richtigen Schreibweise geben. Klatschen Sie so beispielsweise Silben mit Ihrem Kind, „Wan-ne“. So wird die Schreibung von Doppelkonsonanten bewusst.
  • Hintergründe und Vorgehensweisen zur Lernentwicklung werden auch auf den Elternabenden von den Lehrerinnen und Lehrern erläutert. Nutzen Sie diese Gelegenheiten, damit Sie Ihr Kind sinnvoll unterstützen können. Sprechen Sie die Lehrerinnen und Lehrer offen in allen Belangen an. Das Wichtigste, was Sie Ihrem Kind geben können, ist Zuneigung, Vertrauen und Zeit.